Berner Fachhochschule geht mit Giura an den Start

Berner Fachhochschule geht mit Giura an den Start

19. April 2016 agvs-upsa.ch – Am 20. Juli startet das erste Rennen zur Formula Student 2016. Doch noch gibt es vom Rennwagen der Fachhochschule Bern in Biel erst ein Computermodell. Der Name ist schon bekannt: Giura.

Der Giura (rätoromanisch für Kanton Jura) folgt auf den Berna, mit dem das Team der Fachhochschule Bern in Biel an der Formula Student 2015 erstmals teilgenommen hatte. Die Besucher des Genfer Auto-Salons werden sich noch an den Elektro-Rennwagen erinnern, er zierte den Salonstand des AGVS.

Das Motto beim Giura: Evolution statt Revolution. Auf den ersten Blick fallen fast keine Unterschiede zum Berna auf. Im Detail gibt es aber doch deutliche Veränderungen. Zum Beispiel besteht der Gitterrohrrahmen nicht mehr aus Baustahl, sondern neu aus deutlich leichterem Chrom-Molybdän. Dadurch konnte das Gewicht des Chassis um über 40 Prozent verringert werden.

Beim Fahrwerk setzen die Jung-Rennwagenkonstrukteure auf die vom Berna bewährte Doppelquerlenker-Konstruktion mit Push-Rods und 200 g leichten, verstellbaren Dämpfern aus dem Fahrradbereich, geliefert von DT Swiss aus Biel. Auch die beiden Elektromotoren von AMK mit je 35 kW Leistung und nur 3,2 kg Gewicht stammen noch aus dem Vorgänger.

Nachdem sich im letzten Jahr die Getriebe Probleme gemacht hatten, legt man auf deren Entwicklung in Biel natürlich besonderes Augenmerk. Die unzuverlässigen Kettengetriebe werden ersetzt durch neue Stirnradgetriebe, die in Zusammenarbeit mit Maschinenbau-Studenten aus Burgdorf BE entwickelt wurden und die nun bis zu 420 Nm übertragen können.

Als Energiespeicher für den kleinen Power-Boliden dient eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 6,2 kWh und 600 V Spannung. Dieses wird von einem selbst entwickelten Batteriemanagement überwacht, das konstant Spannung und Temperatur der einzelnen Zellen misst, um im Notfall das ganze Fahrzeug stillzulegen.

Das Rollout des Giura findet am 16. Juli in Lignières NE statt. Nur vier Tage später, am 20. Juli folgt das erste Rennen in Varano (I). Wir wünschen dem Team der Berner Fachhochschule in seiner zweiten Formula-Student-Saison viel Erfolg.

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Der Wettbewerb Formula Student
 
Zielsetzung
Der Wettbewerb Formula Student wurde 1981 in den USA von der Society of Automotive Engineers (SAE) gegründet. Seit 1999 gibt es diesen akademischen Ingenieurswettbewerb in Europa. Dabei werden die Fahrzeuge in Kategorien mit Verbrennungsmotoren oder Elektrofahrzeuge unterteilt. Bei verschiedenen Disziplinen können Punkte gewonnen werden, dabei gewinnt das Team mit dem besten Gesamtkonzept.
Das Ziel dieses Wettbewerbes ist, dass sich Studenten bereits während dem Studium mit praktischen Arbeiten auseinandersetzen und an zukunftsorientierten Technologien forschen. Die weltweit unterschiedlichen Konzepte sollen an Wettbewerben präsentiert und ausprobiert werden.
 
Weltweit
Der Wettbewerb Formula Student wird bereits auf der ganzen Welt ausgetragen. Mehrere hundert Teams konstruieren eigene Fahrzeuge und messen sich an den Wettbewerben rund um den Globus. Momentan werden jährlich 17 Formula Student Wettbewerbe ausgetragen.
 
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